Der Deutsche Tourismusverband (DTV) begrüßt die Empfehlungen der EU-Kommission, Reisen innerhalb Europas schrittweise wieder zu ermöglichen. Damit kann auch der internationale Tourismus in Deutschland wieder anlaufen: Knapp 75 Prozent der 90 Millionen internationalen Übernachtungen im Jahr finden in Deutschland durch Gäste aus dem europäischen Ausland statt.
„Europa lebt von offenen Grenzen. Die Reisefreiheit ist eine der größten Errungenschaften und mittlerweile tief im Selbstverständnis unseres Kontinents verankert“, sagt DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. Für einen geordneten Neustart des europaweiten Tourismus sind möglichst einheitliche Kriterien für Grenzöffnungen wichtig, bei denen der Gesundheitsschutz weiterhin oberste Priorität hat. Auch die Empfehlungen der EU-Kommission zu einheitlichen Hygienestandards für Ferienunterkünfte, Gastronomie und Freizeitunternehmen gehen in die richtige Richtung. Diese müssen allerdings von den Mitgliedstaaten in Zusammenarbeit mit Branchenvertretern konkretisiert werden. In Deutschland sind die Wirtschaftsminister der Bundesländer gefordert, rechtsverbindliche Hygienekonzepte auf den Weg zu bringen. „Das kann nicht auf die Schultern eines einzelnen Vermieters eines Ferienhauses oder eines Kanuanbieters abgeladen werden“, sagt Kunz.
Der DTV macht sich zudem für einen „EU Sonderfonds Tourismus“ und ein eigenes Tourismusbudget im Mehrjährigen Finanzrahmen stark. Die EU-Kommission hatte zwar kurzfristige Hilfen für den Tourismussektor in Aussicht gestellt, konkrete Pläne liegen jedoch noch nicht vor. „Hier muss schnell gehandelt werden“, fordert Kunz.