Im Juli 2020, „dem“ Sommerferienmonat in Deutschland, verzeichneten die deutschen Gastgeber laut dem Statistischem Bundesamt mit insgesamt 45,4 Millionen Übernachtungen aus- und inländischer Gäste ein Minus von 22,8 Prozent gegenüber dem Juli 2019. Negativ schlägt dabei vor allem das Ausbleiben der Gäste aus dem Ausland mit einem Minus von 56,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu Buche.
Der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Norbert Kunz, erklärt dazu:
„Nach dem Lockdown im Frühjahr und dem langsam anlaufenden Restart im Mai und Juni konnten Teile der Tourismusbranche im Juli und auch im August etwas aufatmen. Aber der Sommer war nur eine kurze Erholungsphase in einer nach wie vor äußerst schwierigen Zeit für den Deutschlandtourismus. Schon jetzt steht fest: Die Verluste aus dem Lockdown sind in diesem Jahr nicht mehr aufzuholen und auch die neuen Zahlen nach dem Restart zeigen, dass wir noch weit davon entfernt sind, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen.
Herbst- und Wintersaison stehen an und damit die kalten Monate. Außengastronomie wird nicht mehr so möglich sein wie bisher. Gleiches gilt für bestimmte Formen von Veranstaltungen oder Aktivurlaub. Auch für den Städtetourismus und die städtische Hotellerie geht es immer noch nicht aufwärts. Eine ganze Branche kämpft weiter um ihre Existenz.
Notwendig sind deshalb jetzt endlich branchenspezifische Überbrückungshilfen, die auch wirklich ankommen. Wir brauchen passgenaue Hilfen, nicht bald, sondern jetzt. Die bisherigen Überbrückungshilfen haben sich als nicht geeignet erwiesen, um den existenzbedrohten Betrieben im Tourismus zu helfen. Die geringe Inanspruchnahme ist ein Beleg dafür, dass die Hilfen schlicht und einfach nicht passen."