Zu den Plänen des Bundesjustizministeriums, einen Fonds für die Kundengeldabsicherung bei Pauschalreisen einzurichten, erklärt der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz:
„Die Pläne der Bundesregierung zur Reform der Insolvenzversicherung für Reiseveranstalter sehen wir mit großer Sorge. Ein Fonds in Form eines Bürokratiemonsters, wie ihn das Bundesjustizministerium offensichtlich plant, ist die denkbar schlechteste Lösung. Er benachteiligt die solide arbeitenden kleinen und mittelständischen Veranstalter. Es darf nicht sein, dass ausgerechnet die Kleinen nun ausbaden sollen, dass die bisherige Absicherung bei einigen wenigen Großen nicht ausgereicht hat. Ein pauschaler Beitrag von 30 Euro pro Kunde für den Fonds trifft grundlos vor allem die kleinen Reiseveranstalter, die ihr Insolvenzrisiko bisher ohne Probleme absichern können. Im Endeffekt würde die Fondslösung dazu führen, dass vor allem kleine Pauschalpakete oder innerdeutsche Pauschalreisen für den Verbraucher teurer oder gar nicht mehr angeboten werden. Die geplanten hohen Fondsbeiträge sollen offenbar auch dazu dienen, eine hochkomplexe Verwaltungsstruktur zu finanzieren. Aber überflüssige Bürokratie ist das letzte, was die Tourismusakteure gebrauchen können.
Das Bundesjustizministerium ist aufgerufen, eine Lösung zu finden, die den kleinen und mittelständischen Reiseanbietern Luft zum Atmen lässt."