Der Meldeschein in seiner aktuellen Form ist nicht mehr zeitgemäß. Deshalb begrüßt der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) die Diskussion darüber und den politischen Vorstoß der Grünen.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre eine Abschaffung oder Digitalisierung wünschenswert. Angenommen bei jeder Ankunft eines Gastes in Deutschland wird ein Meldeschein auf einem A4-Blatt ausgefüllt, entsteht damit ein Berg von 260 Tonnen Papier – der ein Jahr später entsorgt werden muss. Das kann nicht dem Anspruch an Nachhaltigkeit entsprechen.
„In Deutschland muss der Gast den Meldeschein von Hand unterschreiben. Den Meldeschein abzuschaffen oder zumindest auf eine digitale Variante umzusteigen, würde die Bürokratie für Gastgeber deutlich verringern“ sagt dazu Norbert Kunz, Geschäftsführer des DTV.
Diese Belastung trifft nicht nur große Hotels. Auch die Vermieterin einer einzelnen Ferienwohnung und der Anbieter von Camping- oder Reisemobilstellplätzen ist verpflichtet, von jedem Gast einen Meldeschein ausfüllen zu lassen und diesen ein Jahr lang aufzubewahren. Dabei fließen diese Zahlen nicht einmal in die amtliche Beherbergungsstatistik ein – dafür muss ab neun Betten noch eine gesonderte Meldung erfolgen.